Kinder

„Kinder und Erwachsene haben das Recht auf ein Leben ohne Gewalt, wer schlägt macht den Fehler, kein erwachsener Mensch darf schlagen oder anderen Angst machen.“ (Marie, 10 Jahre)
„Ich möchte etwas über das Frauenhaus erzählen. Das Frauenhaus nimmt Frauen und Kinder in Schutz, wenn Männer etwas Schlimmes tun und Frau und Kind dann nicht wissen, was sie tun sollen.“ (Marcel, 12 Jahre)
"Im Frauenhaus haben wir Spaß, weil wir in den Hansapark gegangen sind und auch ins Kino. Wir bleiben nicht immer nur im Haus. Es gibt auch einen Garten zum Spielen oder wir malen in der Kinderküche. Wir spielen Puppen, gehen reiten oder ins richtige Theater oder machen in den Ferien eine Fahrt mit Kindern." (Anna, 10 Jahre)
"Gewalt soll aufhören! Wenn man Streit hat, soll man einfach weggehen oder vorher zuhören, wenn jemand Probleme hat!" (Chris, 15 Jahre)
"Wenn der Papa die Mama schlägt, dann brauchen wir alle Hilfe. Mama kann die Polizei zu jederzeit anrufen. Wir Kinder können mit Mitarbeiterinnen des Frauenhauses, Lehrern, Verwandten oder Freundinnen sprechen, damit sie uns helfen." (Neslihan, 12 Jahre)
"Meine Eltern haben sich gestritten und als Papa böse wurde, habe ich die Polizei gerufen. Sie haben uns ins Frauenhaus gefahren, das war mitten in der Nacht. Da haben wir ein Zimmer gekriegt, alles war neu und fremd, aber ich wusste, jetzt sind wir sicher." (Mehmet, 11 Jahre)
"Wichtig zu wissen ist, dass alle im Frauenhaus geschützt sind. Du brauchst dort keine Angst zu haben, wenn es einmal Streit gibt, denn niemand wird dort geschlagen!" (Anna, 10 Jahre)
"Im Frauenhaus sagen wir immer: Hauen ist verboten, das machen nur Idioten!" (Shirin, 9 Jahre) "Ein Frauenhaus ist ein Haus mit vielen Frauen drin, aber nur Frauen (ohne Männer) und mit Kindern. Dieser Wohnkomplex funktioniert ohne Männer." (Piotr, 14 Jahre)
"Ich freue mich auf eine neue Wohnung mit Mama, da kann ich sowas wie meine zweite Kindheit beginnen!" (Alexandra, 7 Jahre) "Man soll die Kindheit genießen. Es gibt nur eine Kindheit, nur ein Leben!" (Marcel, 12 Jahre)
"Im Frauenhaus hat jedes Kind eine eigene Beraterin. Mit ihr kann man sprechen, auch ohne dass die Mama zuhört." (Max, 5 Jahre)
"Wir helfen uns alle hier im Frauenhaus. Wir sind eine Gemeinschaft!" (Caner, 12 Jahre)
 

Das Frauenhaus
Ein Frauenhaus ist, wenn man Ärger mit den Männern hat. Man kann dann mit den Mitarbeiterinnen reden. Im Frauenhaus kann man essen, im Garten spielen und zur Schule gehen. Man macht auch Hausaufgaben und danach kann man zum Schwimmen gehen. Danach muss man ins Bett. Im Frauenhaus ist man sicher. (Sarah, 9 Jahre)

Das Frauenhaus
Im Frauenhaus dürfen keine Männer rein, weil das der Mann von einer Frau sein kann. Ich bin ins Frauenhaus gekommen, weil mein Papa mich geschlagen hat. Ich bin mit meiner Mutter, meinem Bruder und meinem anderen Bruder und meiner Schwester dort eingezogen.

Wir haben ein eigenes Zimmer gekriegt. Ich habe neue Freunde im Frauenhaus bekommen. Wir haben zusammen gespielt und eine Woche später musste ich zur Schule- ich kannte die Schule nicht, da war ich noch nie. In der Schule bekam ich auch noch Freundinnen. Nach der Schule habe ich schnell die Hausaufgaben gemacht und dann gespielt. Meine Mutter hat mich bei der Hausaufgabenhilfe angemeldet und meine Freundinnen und ich sind da hingegangen. Wir haben auch immer im Garten gespielt. Die Namen kann ich nicht sagen, denn das ist privat. Vater darf nicht wissen, wer im Frauenhaus wohnt.

Im Wohnzimmer guckten wir Fernsehen bis zehn Uhr und dann gingen wir schlafen. Im Wohnzimmer wurde auch rumgetobt. Wir hatten Angst ins Tobezimmer zu gehen, denn die Großen haben gesagt, dort gibt es Geister und Tiere. Ich hatte eigentlich nie Angst, ich habe die Kinder erschreckt.

In der Küche hat meine Mutter für uns Kinder gekocht und wir saßen im Esszimmer am großen Esszimmertisch und manchmal auch am kleinen, der für kleine Kinder war.

Wenn wir Probleme hatten oder so, sind wir immer ins Büro gegangen oder wenn ein Kind einen Stuhl kaputt gemacht hat, haben wir ihn ins Büro zu der Handwerkerin gebracht. Es gibt Mitarbeiterinnen, die waren für die Kinder zuständig und die anderen waren für die Frauen zuständig, manchmal auch für beide.

Es gibt viele Klos und Badezimmer, das Kinderklo sah oft ekelig aus, da bin ich nie raufgegangen.

In der Kinderküche haben wir gebastelt, gekocht und gespielt und Witze erzählt. Die Kinderküche war immer abgeschlossen, weil die kleinen Kinder da immer rein wollten, wenn wir etwas gemacht haben. Ohne Aufsicht durften wir auch nicht da rein gehen. 

Im Tobezimmer haben alle Kinder getobt. Da war eine große Matte, damit wir uns nicht wehtun. Da waren noch Stangen, damit wir runterspringen konnten. Und einmal bin ich bei der Stange mit meinen Freundinnen gleichzeitig runtergesprungen auf die Matte und da ist bei meiner Freundin ihr Knie genau gegen meine Lippe gekommen und dann hat es richtig geblutet. Dann hat meine Mutter mir ein kaltes Tuch gegeben. Das habe ich an meine Lippe gehalten und ich habe nicht geweint. Im Tobezimmer sind die ganzen Kinder hintereinander runtergesprungen und niemand hat vorgedrängelt.

Im  Keller gibt es einen Fahrradraum, da konnte man sich ein Fahrrad gegen ein Pfand ausleihen. Dort gibt es auch eine Werkstatt und ein Tischtennis, damit habe ich auch gespielt. Ich habe auch geboxt mit echten Handschuhen. Es gibt auch einen Kuschelraum in der Kinderküche. Dort haben wir unsere Gesichter angemalt und uns verkleidet. Andere Kinder haben mit Autos gespielt oder mit Puppen. 

Im Frauenhaus gab es auch immer eine Hausversammlung, da haben die Frauen gesagt, wer Schlüsseldienst und Putzdienste hat. Manche Frauen, meine Mutter und noch sehr viele andere Frauen haben Nachtdienste gemacht, damit immer eine Frau die Tür aufmachen kann, wenn die Frauen in die Disco gehen oder Zigaretten kaufen.

Ich finde das Frauenhaus ist gut, weil, wenn es kein Frauenhaus gäbe, dann wären wir immer noch bei unserem Vater, der uns geschlagen hat. Das Frauenhaus ist etwas für Kinder, wir haben immer Ausflüge gemacht. Ich habe im Frauenhaus gelernt, dass man immer zur Schule muss.

Dass man die anderen Kinder nicht schlagen darf, das gilt auch für Frauen. Im Sommer im Garten war das Plantschbecken richtig gut; das Grillen fand ich auch gut. Weihnachten gab es einen Weihnachtsmann. Wo ich schon mal im Sommer Geburtstag hatte, hatten mir die Mitarbeiterinnen ein T-Shirt geschenkt. Bei einem Strandausflug hat meine Mutter einen Hai aus Sand gebaut.

Einmal wollte ich schlafen, da haben ein paar Frauen richtig geschrien, weil die Kinder sich nicht vertragen hatten und sie haben sich dann geschlagen und die Frauen haben dann gegeneinander geschrien, das war nervig oder die ganzen Frauen haben immer Musik gemacht, so türkische oder albanische.

Wenn meine Mutter einen neuen Mann kriegt und der sie auch schlägt, dann ruft meine Mutter die Polizei oder meine Mutter gibt mir schnell das Telefon und dann rufe ich die Polizei, damit die Polizei ihn rausschmeißt aus der Wohnung. 

Irgendwie ist es gut, jetzt in der neuen Wohnung zu sein, denn wir waren schon ein ganzes Jahr im Frauenhaus. In der Wohnung habe ich jetzt mein eigenes Zimmer, das ist besser. So ist meine Geschichte. (Laura, 10 Jahre)


Wenn ich Politiker bin, werde ich:

  • Frauenhäuser bauen, denn zwei Frauenhäuser reichen nicht, wenn der Mann die Familie findet, braucht man mehr Häuser.
  • Manche Typen sind Tyrannen, sie kommen ins Haus trotz Alarmanlage. Darum brauchen die Frauen Fluchtwege, die sicher sind.
  • Ich werde einen Jugendpalast bauen mit Disco, Rappen, Judo, Karate, Kickboxen, Singen usw.
  • Ich werde einen Wellnesspalast bauen, mit wenig Eintrittsgeld und Bonuspunkten.
  • Ich möchte billige Bahntickets für zwei Euro außerhalb von Lübeck und Buskarten für ein Euro in Lübeck. Kinder zahlen den halben Preis.
  • Schulen sollen mehr Schilder haben, damit man sie auch findet.
  • Es soll mehr Ampeln mit Kameras geben, weil die Autofahrer oft rote Ampeln überfahren.
  • Die Gesundheitsversorgung soll billiger werden und es soll mehr Ärzte geben.
  • Ich werde einen Zoo mit einem Riesenaquarium bauen, wo man auch übernachten kann, mit einem Spielpark dabei.
  • Ich werde neue Wohnungen bauen und alte renovieren.
  • Die Polizei soll in Familien mit Problemen helfen.
  • Kinder brauchen Begleitung für ihre Gedanken, wo sie sich gut fühlen können und die sie sich aussuchen können. Das geht dann so:
  • Wenn man Probleme hat, geht man zum Arzt. Dort gibt es eine Bescheinigung und die gibt man beim Jugendamt ab und die kümmern sich dann darum. Die können mit dem Kind reden oder ein Bild malen. Die Hilfsmenschen können jeden 2. Tag kommen, Dienstag, Donnerstag und Sonntag. Sie werden auch dafür bezahlt, 40 bis 60 Euro für 1 Kind und eine Woche.
  • Arme Menschen, die obdachlos sind möchte ich in ein Haus bringen, wo sie arbeiten können, sie bekommen 20 Euro für einen Arbeitstag. Dort können sie auch wohnen und sich ausruhen.
  • Für Männer möchte ich eigenen Häuser und Fitnessprogramme und Ernährungstipps. Das kostet 20 Euro in der Woche.
  • Umweltgifte und Autoabgase will ich abschaffen. Neue Autos werde ich bauen, die elektrisch laufen und langsamer sind.
  • Menschen sollen sich nicht streiten, sondern zusammen halten, sie sollen Respekt haben und sich nicht trennen. Sie sollen nicht so lange auf jemanden böse sein, sondern locker lassen.
  • Ich will keinen Krieg, keine Gewalt, keine Kriminalität. Jeder soll auf jeden achten.

(Marcel, 11 Jahre)